Anpassung in Kürze

Klimaanpassung 27.02.2025

Antworten in Kürze

Ausschnitte aus unserer FAQ-Reihe

In der Debatte um den Klimawandel fällt der Begriff (Adaptation) häufig in Verbindung mit den Begriffen Klimawandel und

Definition: Generell gibt es für die Anpassung an den Klimawandel keine einheitliche Definition [Dietz 2006]. Die hat zur Aufgabe unvermeidbare und bereits eingetretene direkte und indirekte Folgen des Klimawandels abzumildern, weitere Schäden zu vermeiden und die Abwehr- und Widerstandskräfte zu stärken. Die meist gebrauchte Definition stammt vom Weltklimarat dem sog. Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Sie definiert die Anpassung an den Klimawandel als „Initiativen und Maßnahmen, um die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern“ [IPCC 2007, 86]. Der Begriff „Klimaanpassung“ wird häufig synonym für die Begriffe Anpassung, Klimawandelanpassung und Klimafolgenanpassung verwendet. Neben diesen sind auch weitere Bezeichnungen im Umlauf

Arten der Anpassung: Laut [IPCC 2007] wird einerseits eine antizipatorische, d. h. vorsorgende und geplante, also mit Bedacht gewählte Anpassung definiert. Sie ist das Ergebnis einer bewussten politischen Entscheidung, welche sich darin begründet, dass sich die Klimabedingungen geändert haben und Maßnahmen erforderlich sind, um zum alten Zustand zurückzukehren, oder einen gewünschten Zustand zu erhalten bzw. zu erreichen [Runge & Wachter 2010].

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Der Klimawandel beeinflusst die menschliche Gesundheit auf unterschiedliche Weise. Es werden direkte und indirekte Wirkungen unterschieden. Direkte

Wirkungen: Zu den unmittelbaren Klimawirkungen zählen thermische Belastungen durch Hitzewellen (vgl. Abbildung 1) oder extreme Niederschlagsereignisse und den damit verbundenen Unfallgefahren, wie Überschwemmungen und Sturzfluten. Häufigere Hitzephasen können besonders für empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kleinkinder, Menschen mit Vorerkrankungen oder ältere Menschen zu gesundheitsbelastenden Situationen führen. Ferner ist die UV-Strahlung problematisch. Sommerliche Strahlungswetterlagen mit viel Sonnenschein und hohen Temperaturen, welche durch den Klimawandel zunehmen, führen u. a. aufgrund eines veränderten Freizeitverhaltens zu einer verstärkten Exposition des Menschen gegenüber ultravioletter, gesundheitsschädigender Strahlung.

Indirekte Wirkungen: Indirekte gesundheitliche Auswirkungen ergeben sich zum Beispiel durch eine Verstärkung der Allergenexposition aus tierischer oder pflanzlicher Herkunft, zunehmende lebensmittel- und trinkwasserhygienische Probleme sowie Beeinträchtigungen der hygienischen Badegewässerqualität. Zudem gibt es neue Infektionsrisiken infolge der Ausbreitung tierischer Überträger von Krankheitserregern [UM BW 2020].

Infektionserreger, Vektoren: Neu bei uns auftretende Insektenarten, wie die Tigermücke können sich bei höheren Umgebungstemperaturen dauerhaft ansiedeln und als mögliche Überträger (Vektoren) Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Diese sind in Baden-Württemberg bisher nur als „importierte“ Infektionskrankheiten aufgetreten, wie die von der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) übertragenen Chikungunya- und Dengue-Fieber. Weitere krankheitsübertragende Mückenarten sind die Asiatische Buschmücke Aedes japonicus) und die Sandmücke (Phlebotominae). Aber auch bereits heimische Mückenarten können als Krankheitsüberträger für klimabedingt importierte Infektionskrankheiten wie das West-Nil-Virus wichtig werden. Bei den Zecken gibt die Ausbreitung des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus), der wärmeliebenden und trockenheitsverträglichen Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) sowie der Schafzecke (Dermacentor marginatus) Anlass zur Besorgnis. Mit der Besiedelung höherer Lagen und dem vermehrten Vorkommen steigt das Risiko für die Übertragung der für den Menschen gefährlichen Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) [UM BW 2020].

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Die Stadt der Zukunft weist eine hohe Lebensqualität auf, sie ist ressourcenschonend und energieeffizient gestaltet und an veränderte Klimaverhältnisse angepasst.

Heute sind Städte dagegen häufig geprägt durch Autoverkehr, hohen Lärm- und Schadstoffemissionen und Barrieren für den Fuß- und Radverkehr. Straßenräume heizen sich vielfach stark auf, geben Wärme den ganzen Tag und in der Nacht an die Umgebung ab und tragen so erheblich zum urbanen Wärmeinseleffekt bei. Aufgrund ihres hohen Versiegelungsgrades und somit geringen Rückhaltevermögens verstärken sie zudem Oberflächenabflüsse nach Starkniederschlägen und tragen so zu Sturzfluten mit Überflutungen bei. Als Teil einer komplexen Stadtstruktur haben sie in ihrer zukünftigen Planung und Gestaltung eine hohe Relevanz für die Anpassung an Entwicklungen wie z. B. den Klimawandel, die Urbanisierung, der Digitalisierung, der Ressourcenknappheit und der wachsenden Energienachfrage. Insbesondere öffentliche Straßenräume müssen hierfür nachhaltig gestaltet werden.

Potentiale und Herausforderungen: Die Straßenfläche als öffentlicher Raum bietet bei einer systemübergreifenden Gestaltung eine Vielzahl an Potentialen. Dazu zählen z. B. die Sammlung und Speicherung von Oberflächenwasser nach Starkregenereignissen, die Energiegewinnung oder die Optimierung von Verkehrsflüssen. Die Straße ist in diesem Kontext als mehrdimensionaler Raum im Quartier zu erfassen. Herausfordernd ist die Integration verschiedener Komponenten wie nachhaltige Mobilität, Lebensqualität, wassersensible Stadtentwicklung und die Verteilung derer an unterschiedliche Nutzer und Funktionen [IAO o. J.]. Im Kontext der bedarf es einer wassersensiblen Straßenraumgestaltung, welche primär das Ziel verfolgt nach ortsnahen, dezentralen Lösungen zur Versickerung, Verdunstung, Nutzung sowie zur Speicherung und gedrosselten Ableitung von Regenwasser zu suchen. Die Stadt Hamburg geht mit gutem Beispiel voran und hat allgemein dienliche Hinweise zur wassersensiblen Straßenraumgestaltung entwickelt (siehe: https://tinyurl.com/4kwrcukn).

Berücksichtigung Neubau und Sanierung: Beim Neubau und der Sanierung bieten sich demnach umfangreiche Möglichkeiten für wassersensible Gestaltungen, daher sollte der Umgang mit Regenwasser frühzeitig in die Planungen einfließen. Im bestehenden Straßennetz ist die wassersensible Gestaltung generell schwieriger und wird aus rein entwässerungstechnischen Gründen aufgrund der hohen Kosten nur selten durchgeführt. Sie kann hier in Folge anderer Straßenbaumaßnahmen, wie u. a. allgemeine Instandsetzungsmaßnahmen, Leitungsverlegungen, Baumpflanzungen oder im Zuge des Ein- oder Rückbaus von ÖPNV-Trassen oder Radwegen vorgenommen werden.

Individuelle Lösungen: Es müssen stets individuelle Lösungen erarbeitet werden. Diese sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

  • Niederschlags- und Zuflussmengen vor Ort
  • Überflutungsgefahr und Schadrisiken
  • Topographische Verhältnisse (Gefälle)
  • Raumkapazität
  • Versickerungsfähigkeit der Böden
  • Verkehrsbelastungen

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Der Klimawandel macht ein Umdenken im kommunalen Grünflächenmanagement dringend erforderlich. In erster Linie sollte es Ziel einer jeden Kommune sein, Grünflächen unabhängig ihrer Größe zu sichern und auszubauen. Städte verfügen häufig über ungenutzte, größere Freiflächenpotentiale, welche entsprechend in einem ersten Schritt für Begrünungsmaßnahmen genutzt werden sollten. Das städtische Grün leidet insbesondere seit den letzten Sommern zunehmend unter großer Trockenheit und Hitze. Stadtbäume sterben ab, Grünflächen vertrocknen. Um Grünflächen zukunftsfähig zu machen bedarf es Veränderungen in Gestaltung, Bewässerung, Pflege und Pflanzenauswahl.

Verbesserung der Kühlleistung: Die Gestaltung von Grünflächen ist insbesondere hinsichtlich ihrer Klimawirkung wichtig. Generell sind naturnah gestaltete Grünflächen robuster gegen Trockenheit und Hitze [Kompass Nachhaltigkeit 2019]. Um für ausreichende Kühlung am Tage und in der Nacht zu sorgen ist nach einschlägiger Literatur eine Mischung aus Großgehölzen, Sträuchern, Stauden, Wiesenflächen und frei wachsendem Baumbestand am besten geeignet. Auf eine durchgängige Rahmenbegrünung mit bspw. Hecken oder Sträuchern sollte verzichtet werden, um Kaltluftbarrieren zu minimieren, welche den Transport kühler Luft in die Umgebung unterbinden [Mathey et al. 2011]. Klimaangepasste Grünflächen sollten nicht zu stark abgesenkt werden, denn Kaltluft sammelt sich in Senken und Mulden und kann bei zu starker Absenkung weniger intensiv in die bebauten Siedlungsgebiete hineinfließen. Solange Parks und Grünflächen der Stadt genug Wasser haben, kühlen sie nachts kräftig aus. Von dieser Kühle können Anwohnerinnen und Anwohner in bis zu dreihundert Metern Entfernung profitieren, im Normalfall aber geht der Kühleffekt nicht über hundert Meter hinaus. Von wenigen großen Parks können in überwärmten Nächten und am frühen Morgen daher nur die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner profitieren. Verteilen sich hingegen viele kleinere Grünflächen mit mindestens 1 Hektar Größe (entspricht ca. dem Ausmaß eines Fußballplatzes) über das Häusermeer, so können viele Anwohner vom nächsten Minipark profitieren [Scherer 2007]. Aber auch kleinere nur mehrere Quadratmeter große Grüninseln wirken sich positiv auf das Stadtklima aus, wenn auch lokal begrenzt. Es gilt: Jede noch so kleine Grüninsel trägt einen Teil zur urbanen Kühlung bei.

Klimatolerante Pflanzenauswahl: Das Pflanzensortiment sollte divers sein, sprich keine monotonen, pflegeintensiven und zu Vertrocknung tendierenden Rasenflächen, stattdessen Wildblumenwiesen, Kräuter- und Blumenrasen oder (begehbare) Bodendecker. Zum Schutz vor Austrocknung und zur Förderung der Biodiversität empfiehlt es sich die Mäheinsätze zu reduzieren und gezielt Bereiche von der Mahd auszusparen (Staffelmahd). Heimischen Arten ist der Vorzug zu geben. Wechselbeete mit einjährigen Pflanzen sind kosten- und pflegeintensiv, sie sollten durch vielfältige, eng bepflanzte Staudenbeete ersetzt werden. Stauden eignen sich aufgrund ihres breiten Sortiments optimal für heutige Klimaanforderungen. Auch unter den heimischen Stauden sind zahlreiche trockenheits- und hitzetolerante Arten zu finden. Dicht gesetzte Staudenbeete verringern zudem den Pflege- und Bewässerungsaufwand. Viele von Ihnen sind zudem wahre Insektenmagneten.

Rückbau versiegelter Flächen: Versiegelte Flächen in Grünanlagen sollten möglichst geringgehalten werden, da sie viel Wärme speichern und so der gewünschten Kühlwirkung entgegenwirken. Versiegelte Flächen sollten aufgebrochen und naturnah gestaltet werden. Wege und Plätze sollten mit wasserdurchlässigen Oberflächenbelägen gestaltet werden (z. B. Rasengittersteine, Rasenwaben). Es sollten helle Eindeckungen verwendet werden um die Aufheizung zu minimieren [Kompass Nachhaltigkeit 2019].

Ressourcenschonende Bewässerung: Die Bewässerung sollte ressourcenschonend sein, sprich Tropfbewässerung statt großflächiger Wasserregner. Am besten sollte gesammeltes Regenwasser zur Bewässerung eingesetzt werden. Eine standortgerechte Pflanzenwahl benötigt außer bei extremer Trockenheit keine Bewässerung [Kompass Nachhaltigkeit 2019].

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Die Hitzebelastung für Mensch und Umwelt nimmt durch den Klimawandel massiv zu. Die Folge: Einschränkungen und gesundheitliche Gefahren für die gesamte Bevölkerung. Kommunen kennen die Rahmenbedingungen vor Ort genau und können am besten die geeigneten Maßnahmen gegen die Hitze planen und umsetzen.

Die Sommer in Baden-Württemberg werden länger, heißer und trockener. Ein klares Indiz dafür ist der Anstieg der Heißen Tage (Tage über 30 °C) und der Tropennächte (Nächte über 20 °C). Das Jahr 2022 war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,6 °C das wärmste bisher gemessene in Baden-Württemberg. Im Vergleich zum Mittel zwischen 1961-1990 ist die durchschnittliche Zahl der Heißen Tage von fünf auf zwölf (1991 bis 2020) angestiegen. Bis zum Ende des Jahrhunderts zeigen Klimaprojektionen im Extremfall jährlich 38 Heiße Tage in Baden-Württemberg. Durch erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen kann diese Anzahl der Heißen Tage mehr als halbiert werden [UM BW 2023]. Im Oberrheingraben könnten zum Ende des Jahrhunderts statt an 14 Tagen an bis zu 70 Tagen im Jahr, also mehr als 2 Monate lang, Temperaturen über 30 °C herrschen [LUBW 2021a]. Auch dieses Szenario kann durch konsequenten abgemildert werden und so die Möglichkeiten der Anpassung erhöhen. Die Anzahl an Heißen Tagen unterscheidet sich von Ort zu Ort. Karlsruhe hat beispielsweise aufgrund seiner Lage im klimatisch wärmeren Oberrheingraben mehr Heiße Tage als Stuttgart, dagegen hat Stuttgart durch die Kessellage mehr Tropennächte als Karlsruhe [LUBW 2021a]. Neben den spezifischen topographischen und städtebaulichen Bedingungen unterscheiden sich die Effekte ländlicher und städtischer Hitzeereignisse im Allgemeinen. Vor allem in urbanen Räumen kann Hitze extrem werden.

Hitze macht uns allen zu schaffen: Sonnenstich, Hitzekollaps, Hitzekrampf, Hitzeerschöpfung, Hitzschlag, Herz-Kreislauf-Probleme und weitere Hitzeerkrankungen werden zunehmend zum Gesundheitsproblem. Zudem sorgt Hitze für die Verschlimmerung bestehender Erkrankungen. Dadurch ist Hitze die Nummer Eins unter den klimawandelbedingten Todesursachen [IPCC 2022]. Alleine im Sommer 2022 – dem in Deutschland bisher heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen – gab es laut Robert Koch-Institut 4.500 Hitzetote [an der Heiden 2023]. Andere Studien kommen Modellen zufolge auf über 8.000 hitzebezogene Todesfälle in Deutschland und über 60.000 in Europa für das Jahr 2022 [Ballester, et al. 2023]. Für das Jahr 2018 beläuft sich die Schätzung auf etwa 8.300 hitzebedingte Sterbefälle, im Jahr 2019 waren es rund 6.900 und im Jahr 2020 etwa 3.600 [RKI 2023]. Die Zahl der Hitzetoten ist abhängig von der Dauer, Intensität, dem Zeitraum der Hitzewellen und der Berechnungsmethodik.

Und auch wenn Hitze nicht immer zu einer nachweislichen Erkrankung führt, sorgt sie für eine wesentliche Beeinträchtigung unseres thermischen Wohlbefindens. Hitze beeinträchtigt unsere Leistungsfähigkeit und wirkt sich auf die Wirtschaft, das Bildungswesen und die Arbeitswelt aus. Eine geringere Produktivität, mangelnde Konzentration oder Betriebsunterbrechungen können die Folge sein. Nicht nur Menschen, sondern auch die Wirtschaft, Infrastruktur, Tiere und Pflanzen ächzen unter hohen Temperaturen: Produktion muss eingeschränkt oder ausgesetzt werden, Gebäude und Straßen nehmen Schaden, Wasserpegel und -qualität sinken, in der Landwirtschaft drohen Ernteausfälle und im Tourismus ausbleibende Gäste. Ganze Ökosysteme und typische Landschaften sind ebenso bedroht wie städtische Parks und Erholungsgebiete. Das alles geht einher mit steigenden Instandhaltungs- und Umweltschutzkosten, sinkender Lebensqualität und geringerem Wohlbefinden [Hitze Service 2023]. Die gesundheitlichen, ökomischen und ökologischen Folgen von Hitze sind alarmierend. Kommunen können Hitzewellen nicht verhindern, aber ihre Folgen abmildern und ihre Bürgerinnen und Bürger schützen. Effektiver Hitzeschutz tut Not – dabei spielen Kommunen und die lokalen Gesundheitsämter eine tragende Rolle: Sie kennen die lokale Situation genau und können die passenden Maßnahmen ergreifen. Ein kommunaler Hitzeaktionsplan (HAP) beschreibt und bündelt diese Maßnahmen.

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Klimaangepasste Stadt- und Regionalplanung leistet einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels wie Hitze, Trockenheit, Niedrigwasser, Starkregen, Hochwasser und andere Extremereignisse.

Der blau-grünen Infrastruktur kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, um Städte resilienter gegenüber Klimawandelfolgen zu gestalten. Der Klimawandel und seine Folgen sind längst in Baden-Württemberg angekommen: Überflutungen durch Starkregen und Hochwasser, Hitzewellen und zunehmende Trockenheit betreffen uns alle. Vor allem stark versiegelte und/oder dichtbebaute Gebiete im innerstädtischen Bereich sind zunehmender Überhitzung ausgesetzt. Sowohl zu viel (Hochwasser und Starkregen) als auch zu wenig Wasser (Wassermangel) verursacht immense Schäden. Durch klimaangepasste Stadtplanung werden besiedelte Bereiche widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels. Beispielsweise beeinflusst die Dimensionierung, Anordnung und Gestaltung der einzelnen Gebäude, des Straßenraums und der Freiräume die Hitzeentwicklung und damit die menschliche Gesundheit [UM 2015].

Durch wassersensible Siedlungsentwicklung wird dem Wasser Raum gegeben und Versickerung und Verdunstung ermöglicht [SAMUWA 2016]. So können unter anderem Starkregenereignisse abgemildert und bei Hitze wohltuende Kühlung erfahren werden. Vor allem die Kombination von blauer und grüner Infrastruktur kann eine wirksame Anpassung an die Folgen des Klimawandels sein. Dies zeigt, welche Bedeutung klimaangepasste Stadtplanung in Zeiten des Klimawandels hat. Nicht nur Großstädte, sondern auch kleine und mittlere Kommunen sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, denn Starkregen und extreme Hitze kann überall auftreten. Auch für heute noch nicht betroffene Kommunen ist klimaangepasste Planung relevant, um zukünftige Betroffenheit abzumildern. Denn durch klimaangepasste Stadt- und Regionalplanung können Städte und Gemeinden resilienter gegenüber Klimawandelfolgen gestaltet und zugleich eine lebenswerte Umwelt erhalten oder geschaffen werden.

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