Die Indikatoren werden nach einem einheitlichen Verfahren ausgewertet, damit sie für alle Landkreise und Gemeinden vergleichbar sind. Dabei wird zwischen dem kreisweiten Gemeindevergleich und dem landesweiten Kreisvergleich unterschieden.
Im kreisweiten Gemeindevergleich wird jeder Indikator so dargestellt, dass Unterschiede innerhalb eines Landkreises sichtbar werden. Grundlage ist ein Perzentil-Ansatz: die 25 % der Gemeinden mit den niedrigsten Werten erhalten die Einstufung „niedrig“, die mittleren 50 % „mittel“ und die 25 % mit den höchsten Werten „hoch“. Damit wird keine absolute Grenze gezogen, sondern eine Rangordnung hergestellt. Zwei Gemeinden mit ähnlichen Werten können also in unterschiedliche Klassen fallen, wenn sie knapp auf verschiedenen Seiten einer Perzentilgrenze liegen. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass auch in Landkreisen mit insgesamt geringen Ausprägungen Unterschiede innerhalb des Kreises erkennbar bleiben.
Im landesweiten Kreisvergleich werden die Werte der Gemeinden zunächst zu einem Kreiswert zusammengeführt. Standardmäßig geschieht dies als ungewichtetes Mittel, sodass jede Gemeinde eines Kreises gleich stark berücksichtigt wird, unabhängig von ihrer Fläche oder Einwohnerzahl.
Eine Ausnahme bildet der Indikator zum Umsetzungsstand kommunaler Starkregenrisikomanagement-Konzepte (SRRM). Auf Gemeindeebene zeigt er direkt den jeweiligen Umsetzungsstand an (kein Konzept, mindestens ein Konzept bewilligt, mindestens ein Konzept abgeschlossen). Auf Kreisebene wird dagegen nicht wie bei den meisten Indikatoren ein ungewichtetes Mittel aller Gemeinden gebildet, sondern ein Anteilswert: Es wird berechnet, wie viele Gemeinden eines Landkreises bereits ein bewilligtes oder abgeschlossenes Starkregenrisikomanagement-Konzept haben. Dieser Anteil wird anschließend, wie bei den übrigen Indikatoren, nach Perzentilen in drei Klassen eingeteilt.
Stadtkreise stellen einen Sonderfall dar, da sie jeweils nur aus einer Gemeinde bestehen. Eine innerkreisliche Klassifizierung ist hier nicht möglich. Im landesweiten Kreisvergleich werden sie deshalb in den Karten grau markiert. Für den kreisweiten Gemeindevergleich werden für Stadtkreise keine Karten erzeugt, da keine Untergliederung vorliegt.
Ein Sonderfall liegt in homogenen Landkreisen vor, in denen die Werte der Gemeinden kaum variieren, etwa wenn nahezu alle Gemeinden keine HQ100-Flächen aufweisen. Da hier die notwendige Streuung fehlt, ist eine Perzentilbildung nicht sinnvoll. Diese Landkreise werden in den Karten grau dargestellt und mit einem Hinweis versehen.