Gebietskarten

Klimagesetz BW (KlimaG BW) 28.11.2025

Karten zur Gebietsbeschreibung für Landkreise und die Gemeinden in den Landkreisen

Mit den Karten zur Gebietsbeschreibung lassen sich zentrale sozioökonomische und strukturelle Merkmale der Landkreise und Gemeinden in Baden-Württemberg auf einen Blick erfassen. Sie sind nicht exklusiv einzelnen Handlungsfeldern zugeordnet, sondern können in verschiedenen Kontexten zur Gebietsbeschreibung herangezogen werden. Um die Abschätzung zu erleichtern, wurde eine Klassifizierung vorgenommen, damit Sie Ihren Landkreis mit anderen Landkreisen in Baden-Württemberg und die Gemeinden in Ihrem Landkreis untereinander vergleichen können. Die Karten beschreiben nur die Ausgangslage im Landkreis und ersetzen nicht die Betroffenheitsanalyse und detaillierte Fachplanungen.

Weitere Informationen zu den Indikatorenkarten:

Mit der Novellierung des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetzes Baden-Württemberg (KlimaG BW) sind die Landkreise verpflichtet, ein Klimaanpassungskonzept zu erstellen. Dafür stellt die LUBW eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Landkreise als praktische Hilfestellung bereit. Ein Bestandteil dieser Anleitung sind die Karten zur Gebietsbeschreibung. Diese zeigen für alle Landkreise und Gemeinden ausgewählte sozioökonomische und strukturelle Merkmale, zum Beispiel Waldanteil, Bevölkerungsdichte und Anteil >65-Jährige. Die Karten zur Gebietsbeschreibung ersetzen keine detaillierten Fachplanungsdaten.

Die Karten zur Gebietsbeschreibung greifen auf ausgewählte sozioökonomische und strukturelle Merkmale zurück, die für viele Handlungsfelder der relevant sind. Grundlage sind verschiedene amtliche Statistik-, Geobasis- und Fernerkundungsdaten sowie Fachinformationen aus dem Umweltinformationssystem der LUBW. Alle Datenbestände werden regelmäßig fortgeschrieben. Da die Aktualisierungszyklen je nach Quelle unterschiedlich sind, können sich die Karten im Zeitverlauf ändern, wenn z. B. neue Bevölkerungszahlen, Flächenerhebungen oder Fachinformationen vorliegen. Bei jeder Karte sind Datenquelle und Datenstand angegeben, sodass jederzeit nachvollziehbar ist, auf welchem Stand die dargestellten Werte basieren.

Übersicht der Indikatoren:

Gewerbegebiet

  • Anteil Gewerbegebietsfläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 20/2021
  • Datenquelle: Geobasisdaten © LGL BW, Digitales Landschaftsmodell Basis-DLM

Versiegelungsgrad

  • Anteil versiegelter Fläche [%]
  • Stand der Daten: 08/2020
  • Datenquelle: Copernicus Land Monitoring Service, Imperviousness Density 2018 (Raster 10m)

Anteil Personen 65+

  • Anteil der über 65-Jährigen [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Bevölkerungsfortschreibung (Basis Zensus 2022)

Bevölkerungsdichte

  • Einwohnerdichte [E/km²]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Bevölkerungsfortschreibung (Basis Zensus 2022)

Erholungsfläche

  • Ortsnahe Erholungsfläche bezogen auf Siedlungs- & Verkehrsfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

Landwirtschaftliche Fläche

  • Anteil Landwirtschaftliche Fläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

Naturnahe Fläche

  • Anteil naturnahe Fläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

Siedlungsfläche

  • Anteil Siedlungsfläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

Verkehrsfläche

  • Anteil Verkehrsfläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

Waldfläche

  • Anteil Waldfläche an der Gesamtfläche [%]
  • Stand der Daten: 12/2024
  • Datenquelle: Statistisches Landesamt BW, Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung

SRRM-Status Umsetzungsstand

  • Starkregenrisikomanagement-Konzept (diskrete Stufe)
  • Stand der Daten: 06/2025
  • Datenquelle: Umweltinformationssystem (UIS) der LUBW

HQ100-Fläche

  • Anteil bebaute Fläche im HQ100 bezogen auf die gesamte Bebauung [%]
  • Stand der Daten: 07/2024
  • Datenquelle: Umweltinformationssystem (UIS) der LUBW, Hochwassergefahrenkarten (HWGK) & Geobasisdaten © LGL

Die Indikatoren werden nach einem einheitlichen Verfahren ausgewertet, damit sie für alle Landkreise und Gemeinden vergleichbar sind. Dabei wird zwischen dem kreisweiten Gemeindevergleich und dem landesweiten Kreisvergleich unterschieden.

Im kreisweiten Gemeindevergleich wird jeder Indikator so dargestellt, dass Unterschiede innerhalb eines Landkreises sichtbar werden. Grundlage ist ein Perzentil-Ansatz: die 25 % der Gemeinden mit den niedrigsten Werten erhalten die Einstufung „niedrig“, die mittleren 50 % „mittel“ und die 25 % mit den höchsten Werten „hoch“. Damit wird keine absolute Grenze gezogen, sondern eine Rangordnung hergestellt. Zwei Gemeinden mit ähnlichen Werten können also in unterschiedliche Klassen fallen, wenn sie knapp auf verschiedenen Seiten einer Perzentilgrenze liegen. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass auch in Landkreisen mit insgesamt geringen Ausprägungen Unterschiede innerhalb des Kreises erkennbar bleiben.

Im landesweiten Kreisvergleich werden die Werte der Gemeinden zunächst zu einem Kreiswert zusammengeführt. Standardmäßig geschieht dies als ungewichtetes Mittel, sodass jede Gemeinde eines Kreises gleich stark berücksichtigt wird, unabhängig von ihrer Fläche oder Einwohnerzahl.

Eine Ausnahme bildet der Indikator zum Umsetzungsstand kommunaler Starkregenrisikomanagement-Konzepte (SRRM). Auf Gemeindeebene zeigt er direkt den jeweiligen Umsetzungsstand an (kein Konzept, mindestens ein Konzept bewilligt, mindestens ein Konzept abgeschlossen). Auf Kreisebene wird dagegen nicht wie bei den meisten Indikatoren ein ungewichtetes Mittel aller Gemeinden gebildet, sondern ein Anteilswert: Es wird berechnet, wie viele Gemeinden eines Landkreises bereits ein bewilligtes oder abgeschlossenes Starkregenrisikomanagement-Konzept haben. Dieser Anteil wird anschließend, wie bei den übrigen Indikatoren, nach Perzentilen in drei Klassen eingeteilt.

Stadtkreise stellen einen Sonderfall dar, da sie jeweils nur aus einer Gemeinde bestehen. Eine innerkreisliche Klassifizierung ist hier nicht möglich. Im landesweiten Kreisvergleich werden sie deshalb in den Karten grau markiert. Für den kreisweiten Gemeindevergleich werden für Stadtkreise keine Karten erzeugt, da keine Untergliederung vorliegt.

Ein Sonderfall liegt in homogenen Landkreisen vor, in denen die Werte der Gemeinden kaum variieren, etwa wenn nahezu alle Gemeinden keine HQ100-Flächen aufweisen. Da hier die notwendige Streuung fehlt, ist eine Perzentilbildung nicht sinnvoll. Diese Landkreise werden in den Karten grau dargestellt und mit einem Hinweis versehen.

Die Indikatorkarten zeigen eine relative Einordnung von Gemeinden und Landkreisen im Vergleich zueinander. Grundlage ist eine Klassifizierung in drei Stufen („niedrig“, „mittel“, „hoch“) anhand von Perzentilen. Das bedeutet: Die Karten stellen keine absoluten Schwellenwerte dar, sondern zeigen, wie eine Gemeinde im Verhältnis zu anderen Gemeinden desselben Landkreises oder wie ein Landkreis im Verhältnis zu allen Landkreisen in Baden-Württemberg eingeordnet ist.

Wichtig ist daher: Auch kleine Unterschiede in den Ausgangswerten können dazu führen, dass zwei Gemeinden in unterschiedlichen Klassen erscheinen, wenn sie auf verschiedenen Seiten einer Perzentilgrenze liegen. Die Karten dienen also vor allem dazu, räumliche Muster und Strukturen sichtbar zu machen, nicht zur Bewertung einzelner Absolutwerte.

Die Karten sind außerdem kein Ersatz für detaillierte Fachplanungsdaten. Sie ergänzen den Prozess der lediglich als vorbereitendes Werkzeug zur Beschreibung der Ausgangslage und zur Unterstützung der Beteiligung der Gemeinden. Für vertiefte Analysen sind weiterhin die einschlägigen Fachplanungen heranzuziehen (z. B. Hochwassergefahrenkarten, Starkregengefahrenkarten, etc.).

Die Indikatorkarten stehen im Klimaatlas auf zwei Ebenen zur Verfügung: Zum einen gibt es den landesweiten Vergleich der Landkreise und Gemeinden. Hier können Sie auf einen Blick erkennen, wie Ihr Kreis im Verhältnis zu anderen Kreisen in Baden-Württemberg eingestuft ist. Diese Karten finden Sie auf dem Downloadbereich unserem ftp-Server.

Zum anderen gibt es für jeden Landkreis einen kreisweiten Gemeindevergleich. Diese Karten zeigen die Unterschiede zwischen den Gemeinden innerhalb des ausgewählten Landkreises. Für den kreisweiten Gemeindevergleich sind die Karten nach Landkreisen sortiert abrufbar.

Download Karten zur Gebietsbeschreibung

Die Karten der Gebietsbeschreibung für Landkreise und die Gemeinden in den Landkreisen sind direkt als Download verfügbar.